Unsere Firmengeschichte

Die Firma Wellmann verfügt über eine lange und interessante Geschichte. Mehrere Generationen waren am Aufbau und Betrieb des Familienunternehmens beteiligt. In dieser Chronik können Sie die Entwicklung des Bauunternehmens aus Achternmeer nachverfolgen.

1922

Heinrich Wellmann und Frau Sophie geb. Wempe erwarb 1922 mit 3 Kindern in Westerholt auf Hoes Esch einen  Bauernhof von den Hibbeler-Erben. Zu der Zeit war es auf dem Lande üblich, dass Handwerkergesellen sich auf dem Bau zusammentaten und sich gemeinsam verdingten. Auch die Maurer Heinrich Wellmann, Dirk Wempe „Steen Bernd sein Dirk“und Hein Hünecke führten gemeinsam Mauerarbeiten aus.

1926

Der einzige Sohn Arthur lernte von 1. Mai 1926 bis 1.Mai 1930 den Beruf des Maurers beim Baugeschäft R. Hegeler und besuchte die Städtische Gewerbeschule . Der Ausbildungsbetrieb befand sich in Oldenburg. Als Arthur Wellmann mit der Ausbildung fertig war gingen Vater und Sohn zusammen auf Arbeit. Auch beim Bau 1931 der Gaststätte Willers in Westerholt packten die Wellmanns mit an.

Johann Butt die Firma Hegeler. Später verschmolz die Familie Johann Butt mit den Betonwerken Weser-Ems (BWE) Karl Fischer.

1935

Der Reichsnährstand förderte das landwirtschaftliche Bauen. Es gab für die Handwerker viel zu tun. Mit dem Fahrrad wurden die Zementsäcke zu den Baustellen gebracht.

1938

Von 1932 bis 1934 besuchte saisonal Arthur Wellmann die Bauschule Rohde in Rastede. Bis Mittag wurde auf den Baustellen gearbeitet und ist dann mit dem Fahrrad zur Bauschule gefahren oder nahm den Zug nach Rastede. 1938 legte er die Meisterprüfung im Mauerhandwerk in Oldenburg ab. Nach Feierabend zeichnete er am Reißbrett mit Schiene, Dreieck  und mit dem Bleistift die Zeichnungen und die Berechnungen für die geplante Häuser, Ställe  und Anbauten .

1939

Arthur Wellmann wurde zur Wehrmacht eingezogen. Heinrich Wellmann starb 1942. 1944 wurde Arthur Wellmann aus russischer Gefangenschaft entlassen.

1946

Arthur Wellmann meldete er sich beim Arbeitsamt selbstständiger Maurermeister in Westerholt an. Nachdem die mageren Jahre nach dem Kriege vorbei waren, gab es auf dem Bau viel zu tun. Es waren viele Flüchtlinge in der Gemeinde und es herrschte eine allgemeine Wohnungsnot. Viele Wohn- und Wirtschaftsgebäude mussten neu gebaut werden. So wuchs die Belegschaft bei Arthur Wellmann schnell an. Sämtlicher Abgaben sowie Lohn und Steuern wurden in Reichsmark gezahlt. Ab 1948 wurde die Deutsche Mark eingeführt

1951

Die ersten von Arthur Wellmann eingestellten Maurergesellen waren: Alfred Dähne, und Alfred Heptner. Handlanger war Alfred Walsemann. Die ersten Maurerlehrlinge waren Heinz Albrecht, Kurt Böhm und Günter Witte. Gegen Ende des Jahres wuchs die Belegschaft bereits auf das Doppelte heran. Arthur Wellmann machte seinen Führerschein bei der Fahrschule Tabeling. Das Baugeschäft lief jetzt parallel mit der Landwirtschaft Der Knecht Gerd Meyer brachte mit dem Gummiwagen, gezogen von Moritz das Baumaterial zu den Baustellen. Bei Brau in Oldenburg kaufte er sich einen Ford-PKW-Kombi.

1952

Die Maurer von Familie Wellmann nahmen mit einem Wagen am traditionellen Erntefestumzug in Achternmeer teil. Trotz Regen und Wind wurde kräftig Erntefest gefeiert. Bei Bruno Heinje in Achternholt wird die Schlachterei umgebaut und auf den neuesten Stand gebracht.

1954

Im Moor in Harbern und Benthullen wurden neue Siedlerstellen eingerichtet. Neue Wohn- und Wirtschaftsgebäude mussten für die Siedler Höfert, Nustede, Stiewe, Romanowsky gebaut werden. Leute, die bereit waren Wetten abzuschließen gab es immer.. Besonders wenn es um außergewöhnliche Leistungen ging. Jockel ein gestandener Ostfriese, war als Arbeiter beim Siedlungsamt beschäftigt, offenbar bärenstark und mit enormer  Ausdauer, behauptete, er könne 150 Pfund Roggen in einem Sack auf den Rücken von einigen Kilometern (genau 4.180 m)  zurücklegen und über eine Leiter auf dem Kornboden von Nustedes Hof wieder absetzen. Arthur Wellmann setzte eine Wettsummer von 20 Mark dagegen, von den anderen Maurern kam dann schnell eine Wettsumme von insgesamt 36 Mark zusammen. Sie stellten Jockels Ansinnen in Frage. Aber Jokel erreichte mit letzter Kraft sein Ziel und gewann die Wette. Mit 36 Mark in Tasche ging Jockel mit allen Beteiligten nach Jeddeloh in die Gaststätte zum Goldenen Anker. Zeitzeugen berichten, alle seine „düchtig duhn“ geworden.

1955

Zement und Kalk wurde häufig von Heinemann aus Hude angeliefert. Sand und Kies brachte Bartels aus Bokel. Die Rundeisen und Träger kamen von Heinrich Bohlen aus Hude.  Der Weg zum Hof auf Hoes Esch in Westerholt war unbefestigt und bei schlechtem Wetter und vor allem Winter war der Weg für Lieferfahrzeuge unpassierbar..

Oft musste Landwirt  Georg Müller mit seinem Cormick-Trecker Arthur Wellmanns Auto wieder aus dem Dreck ziehen. Und an manchen Tagen war an ein Durchkommen gar nicht zudenken. Dann musste das Auto bei der Ziegelei Teebken stehen bleiben. Zement und Kalk wurde in Säcken und zugweise angeliefert. Nicht immer konnte der Lastzug mit Zement und Kalk den Hof erreichen, dann wurde auf Pferd und Wagen umgeladen. Heinrich Wellmann brachte das Material und die Rüstung mit Pferd und Wagen zu den Baustellen. Manchmal der Gummiwagen so schwer beladen, dass das Pferd Moritz beim Anziehen hoch stieg. Aus diesen Gründen suchte Arthur Wellmann für seinen Betrieb ein Standort mit besserer Erreichbarkeit an einer festen Strasse.

1956

Arthur Wellmann beschäftigte 25 Mitarbeiter an. Das Grundstück mit dem Haus von Aloys Ziranka in Achternmeer an der Kreuzung Ammerländer Straße/Korsorsstraße war ein gut geeigneter Standort für ein aufstrebendes Bauunternehmen. Auf dem vorderen Teil des Grundstücks stand das Wohnhaus mit einem parkartig angelegtem Garten und vielen Obstbäumen. Auf dem hinteren Grundstücksteil war Ackerland.  Aloys Ziranka war Gärtner im Schlossgarten in Oldenburg und wollte näher an seiner Arbeitstelle wohnen und hatte sich ein Grundstück in Eversten am Sodenstich gekauft. Dies passte Arthur Wellmann gut ins Konzept. Für die Zirankas und deren Schwiegersohn Claußen ebenfalls Gärtner im Schlossgarten wurde ein Bungalow am Sodenstich gebaut. Zum Zirankas aus dem Haus in Achternmeer ausgezogen waren, wurde es umgebaut und mit einem Anbau für Badezimmer und Waschküche versehen. Gleichzeitig wurde das Haus in Westerholt zu einem Wohnhaus mit 5 Mietwohnungen umgebaut.

1957

Arthur Wellmann verkauft ein Teil von seinem Grundstück „Auf dem Kamp“ in Westerholt, welches als Gartenland genutzt wird,  an die Deutsche Oberpostdirektion und wird mit dem Bau eines Gebäudes beauftragt, welches als Telefon-Verstärkerstelle genutzt werden soll. Ein Teil der Arbeiten hat Arthur Wellmann nach Feierabend im Scheinwerferlicht alleine gemacht. Für uns Kinder gab es während der Bauzeit nach der Schule immer einen Grund auf dieser Baustelle, dem von uns sogenannten Posthäuschen, „nach dem Rechten“ zu sehen. Arthur Wellmann, weder noch die Nachbar am Hinterm Esch, besaßen ein Telefon. Nach der Inbetriebnahme der Verstärkerstelle telefonierte er abends gebührenfrei vom Telefon des Posthäuschens und bestellte benötigtes Baumaterial.

Kurz vor Weihnachten fand der Umzug nach Achternmeer statt. Alles wurde auf dem Gummiwagen verladen und das Pferd Moritz zog alles nach Achternmeer. Jetzt gab es auch ein Büro und bald kam auch ein Telefonanschluß hinzu. Nach dem Auszug von Zerankas bis zum Einzug hat der Maurer Kurt Lehmann mit seiner Ehefrau Hilde darin darin gewohnt. Bald gab es in dem Haus auch einen Telefonanschluß, ein sogenannter Zweieranschluß. Dieser musste mit Schlüters, Achtern Busch geteilt werden. Es konnte immer nur einer zur Zeit telefonieren. Von nun an wurde das Baugeschäft von Achternmeer geführt.t

1958

Arthur Wellmann erhält den Zuschlag von der Nordwestdeutsche Siedlungsgesellschaft für den Bau der neuen Siedlung „Neuer Hort“ in Tungeln mit 18 Wohnhäusern. Das Bauunternehmen Wellmann wächst und auch das Büro muss mitwachsen.  Ida Wellmann machte die gesamte Büroarbeit.  Die Bilanzbuchhalterin Irma Schleineke kommt jetzt einmal die Woche und führt die Bücher. Ida Wellmann macht neben dem Haushalt jetzt noch die Lohnabrechnung für alle Mitarbeiter, die Baustellenabrechnung und den Zahlungsverkehr. Der Lohn wird immer freitags bar ausgezahlt. Wenn das Geld donnerstags noch nicht da war, musste Arthur Wellmann morgens noch mit der Rechnung zu den Kunden fahren um das Geld, einen Scheck oder einen Wechsel abzuholen. Danach ging es dann zur Bank, um das Geld zu wechseln oder die Schecks in Bargeld einzulösen, damit die entsprechenden Scheine und Münzen auch zu den  Lohnsummen in der Lohntüte passten. Im Büro angekommen wurde das Geld von Ida Wellmann mit allen Scheine und Münzen über den ganzen Tisch in Zehnerteilungen verteilt, um dann in die bereits vorbereiteten und beschrifteten Lohntüten mit dem entsprechenden Scheinen und Münzen zu füllen. Waren alle Lohntüten gefüllt, wurde das Geld in den Lohntüten noch einmal einzeln alles nachgezählt und kontrolliert und dann zugeklebt. Alle Lohntüten kamen in eine Ledertasche gepackt und Arthur Wellmann fuhr zu den Baustellen und übergab jedem Mitarbeiter seine Lohntüte. Ziel war bis zum Feierabend sollte jeder seine Lohntüte überreicht bekommen. Nicht immer hat es geklappt. Der erste Lastwagen, ein OPEL-Blitz mit Gasantrieb wurde angeschafft. Auf jeder Seite des LKWs war eine Gasflasche mit Treibgas vorhanden. Der Gasflaschentausch musste immer zur GASOLIN-Tankstelle Tschorn & Meyer an der Bremer Heerstraße in Oldenburg gefahren werden.

1959

Artur Wellmann beschäftigt 31 Mitarbeiter.

1960

Allein schafft Arthur Wellmann die Arbeit im Baugeschäft nicht mehr. Damit die Abrechnungen der erstellten Bauten zügig erfolgten, wird der Maurer- und Stahlbetonmeister Wilhelm Fischer aus Oldenburg eingestellt. Er macht auch die Zeichnungen, die Bauanträge  und die Statischen Berechnungen.

1962

Arthur Wellmann erhält den Auftrag von der Gemeinde Wardenburg die neue Schule in Hohenfelde (Höven) zu bauen. Damit die umgangreichen Betonarbeiten erledigt werden können, wird ein neuer VÖGELE Schnellmischer 200 l-Betonmischer mit Beschicker und Schrapperanlage. Beim Betonieren passiert ein kleines Missgeschick. Man unterschätzt beim Einbau die Last des eingebauten Frischbetons. Die Deckenstützen, welche die Schalung tragen,sinken in den losen Sand ein. Rechtzeitig, bevor der Beton hart wird, schafft man es die durchgehängte Decke mit Winden wieder hoch zudrücken.

1963

Der alte Fresenborgsche Gasthof in Benthullen wird von Schlachtermeister Bruno Heinje aufgekauft und zu einem modernen Gasthof mit Fremdenzimmer umgebaut. Die Mauer- Beton, Putz, Estrich und Fliesenarbeiten werden von Familie Wellmann ausgeführt.

1964

Arthur Wellmann plant auf dem hinteren Teil des Grundstücks an der Ammerländer Straße den Bau eines neuen Betriebsgebäudes mit Büro. Wilhelm Fischer verläßt die Firma und macht sich in Oldenburg selbstständig. Neuer Mitarbeiter im Büro wird der Bautechniker Erwin Gorath aus Ofenenerfeld. Ein neuer fahrbarer freistehender HERZOG-Bauaufzug wird gekauft. Jetzt konnte Baumaterial auch mit der Karre in höhere Geschosse transportiert werden.

1965

Arthur Wellmann erhält von der Niedersächsischen Heimstätte den Auftrag 21 Wohnhäuser in Achternmeer zu bauen. Der Sohn Heinz Wellmann beginnt eine Maurerlehre bei der. Fa. Lüschen + Co. in Oldenburg-Eversten. Der Bau des neuen Betriebgebäudes mit Büro nimmt Gestalt an.

1966

Auf den bei Brands Werft in Oldenburg gebauten Schiffen werden die Fliesenarbeiten ausgeführt. Die Wellmann-Arbeiten fahren mit den Schiffen rund um die Welt.

1975

Heinz Wellmann absolviert an der Fachhochschule in Oldenburg ein Architekturstudium und schließt mit dem Abschluss „Dipl. Ing.“ ab.

1976

Der Auszubildende Axel Plähn wird Sieger im Leistungswettbewerb der Maurer der Handwerkskammer Oldenburg.

1979

Der Architekt und Dipl.-Ing. Heinz Wellmann steigt in die Firma Wellmann mit ein.

1980

Arthur Wellmann stirbt mit 68 Jahren.

1986

Der bei Firma Wellmann ausgebildete Maurerlehrling Heiko Kruse geht als Sieger im Leistungswettbewerb der Maurer der Handwerkskammer Oldenburg hervor.

1989

Das Einzelunternehmen Arthur Wellmann wird in Wellmann Bau GmbH umgewandelt. Geschäftsführer ist Heinz Wellmann.

1993

Für die GSG Oldenburg errichtet die Firma Wellmann in Wardenburg ein 18-Familienwohnhaus, schlüsselfertig.

1999

Neubau einer über 100 m langen Montagehalle für die Fa. DYNAPAC in Westerholt

2005

Auf dem Baumarkt findet ruinöser Wettbewerb statt. Die Zahl der Mitarbeiter muss reduziert werden.

2006

Die bei Firma Wellmann ausgebildeten Maurergesellen Martin Bureta und Marco Gerdes absolvieren erfolgreich die Meisterprüfung im Maurer-Handwerk. Die Firma WELLMANN-BAU präsentiert sich auf der Baumesse NORDBAU mit einem Stand.

2010

Für die Angebotsbearbeitung, Bauleitung und Abrechnung von Bauten wird der Bauingenieur Marco Cordes eingestellt.

2011

Die Gemeinde Wardenburg zeichnet die Firma WELLMANN-BAU als zu verlässiger Partner der Gemeinde aus. Die Maschinenfabrik DYNAPAC beauftragt die Firma Wellmann mit dem Bau von drei Gebäuden, einer Montagehalle, Wareneingang und Waschhalle. Der Bauingenieur Marco Cordes verlässt die Firma und der Maurermeister Heiko Kruse tritt als zweiter Geschäftsführer ein.